Jagd auf den Weißwedelhirsch

Der Weißwedelhirsch bzw. das Weißwedelwild ist vor allem in Nordamerika weit verbreitet. Als klassischer Wiederkäuer wird er dort, ähnlich dem Rehwild in Europa, flächendeckend bejagt. Doch nicht nur in den USA ist das Weißwedelwild beheimatet, auch in Europa gibt es in Finnland interessante Bestände, die ebenfalls bestens bejagt werden können. Erfolgreich ausgewildert wurde das Weißwedelwild ebenfalls in Neuseeland und bejagbare Bestände reichen von Nord- bis Südamerika. Egal wo, wie bei nahezu allen Hirscharten empfiehlt sich die Jagd während der Brunft. In dieser Zeit auf einen kapitalen Weißwedelhirsch zu waidwerken, ist der Traum vieler Auslandsjäger. Das Weißwedelwild bevorzugt rund um den Globus ausgedehnte Wälder und Sumpflandschaften als Habitate. Ähnlich dem Rehwild in Deutschland, ist das Weißwedelwild ausgezeichneter Kulturfolger und wird daher nicht selten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gefunden. Wichtig ist lediglich eine ausreichende Deckung für den zierlichen Trughirsch.  

Einzigartiges Geweih  

Für die heimische Jägerschaft ist gerade das Geweih des Weißwedelhirsches ein großer Anreiz für eine Jagdreise. Dieses hebt sich maßgeblich von vielen anderen verwandten Hirscharten ab und beeindruckt vor allem mit vielen Enden und dem abgeknickten Endstück. Wie bei den meisten Schalenwildarten trägt hier auch nur das männliche Stück ein Geweih und damit die Trophäe. Alte Hirsche haben oftmals oberhalb der Augsprosse lediglich vier bis fünf Enden. Gerade während der Brunft ist das sogenannte „rattling“ eine interessante Jagdart, bei der zwei Abwurfstangen gegeneinandergeschlagen werden. Hierbei soll ein Brunftkampf simuliert werden, der andere dominante und kapitale Weißwedelhirsche in die nähere Umgebung locken soll. Üblicherweise geht es in den Ländern außerhalb Europas oftmals eher um das Wildbret, als um die Trophäe. Auch bei den intensiven Brunftkämpfen kommt das Geweih auf beeindruckende Weise in den Einsatz und kann für den Tod eines so manchen Hirsches verantwortlich sein.  

Verhalten und Lebensweise  

Weltweit gibt es für das Weißwedelwild eine relativ unübersichtliche Auflistung an verschiedenen Unterarten. Das Verhalten und die Lebensweise hingegen ähneln stark den des deutschen Schalenwilds. Die Alttiere leben in der Regel mit ihren jungen zusammen und die jüngeren Hirsche bilden kleinere Hirschrudel. Ähnlich dem heimischen Rehwild ist das Weißwedelwild äußerst standorttreu. Dies vereinfacht auch die Jagd auf den Weißwedelhirsch – ein Hirsch der einmal bestätigt wurde, kann regelmäßig ohne viel Aufwand bejagt werden. Die Hauptbrunftzeit liegt, ähnlich dem heimischen Schalenwild, im Herbst und dort meist im November. Während der Brunft gibt es einige heftige Kämpfe unter den kapitalen Geweihträgern. Insgesamt erinnert dieses Phänomen stark an die Rothirschbrunft in Deutschland. Das Weißwedelwild ist allerdings sehr standorttreu und ähnelt diesbezüglich eher dem europäischen Rehwild. Sobald ein Revier von einem stärkeren Hirsch besetzt ist, gibt dieser dieses meist nicht vor seinem Tode auf.  

Ansprechen bei der Jagd auf den Weißwedelhirsch  

Das Weißwedelwild ist körperlich in etwa mit dem Damwild zu vergleichen. Dennoch erreichen – gerade die Hirsche – eine höhere Körpermasse und bringen damit grundsätzlich mehr Gewicht auf die Waage als das Damwild. Wie der Name „Weißwedel“ bereits verrät, ist das auffälligste Merkmal dieser Hirschart der markante weiße Wedel, das Stück auf der Rückseite trägt. Sobald sich das Weißwedelwild hektisch in Bewegung setzt oder bei der Jagd auf den Weißwedelhirsch flüchtig abspringt, gleicht der Wedel einer weißen Fahne. Die Deckenfarbe hingegen ist recht monoton und zieht sich von grau bis braun. Wie bereits erwähnt ist gerade das Geweih markant und knickt ab der Hälfte mit mehreren Enden nach vorne ab.  

Weißwedeljagd in Finnland  

In Finnland finden sich die Hauptbestände der europäischen Weißwedelpopulation. Die Population ist im Wesentlichen nur durch eine erfolgreiche Auswilderung entstanden und hält sich bis heute ausgesprochen gesund. In Finnland finden sich für das Weißwedelwild und damit auch den Weißwedeljäger optimale Lebensbedingungen vor. Die weitläufigen und ruhigen Wälder bieten dem Wild viele Rückzugsorte. Grundsätzlich wird die Jagd auf den Weißwedelhirsch in Finnland auf die unterschiedlichsten Arten durchgeführt. Ob Ansitz am Wildacker oder der bewegte Schuss auf der Drückjagd – hier ist alles möglich. Auch die Pirschjagd hat im weitläufigen und flächenreichen Finnland viele Anhänger. Aufgrund der nicht übermäßig hohen Population sind die Jagdeinladungen auf Weißwedel in Finnland teilweise doch eher rar. Einige Jagdreiseanbieter haben sich dennoch über die Jahre erfolgreich am Markt platziert und bieten große Erfolgschancen, sofern es zu einer Reise kommt. Auch die finnische Gastfreundschaft und Landeskultur ist legendär.  

Jagd auf den Weißwedelhirsch in den USA  

Die USA bilden im Grundsatz das Heimatland der Jagd auf den Weißwedelhirsch und diese Jagd erfreut sich hier großer Beliebtheit. In der Jagdkultur der Nordamerikaner spiegelt das Weißwedelwild im Wesentlichen das europäische Rehwild wieder. Hier ist die Jagd gerade während der Brunft spannend, denn nun ist das Wild den gesamten Tag über aktiv. In den USA wird nicht selten die Bogenjagd auf das Weißwedelwild ausgeübt – für Könner äußerst spannend und nicht zu unterschätzen. Doch gerade die Ausrüstung bei der Jagd auf den Weißwedelhirsch muss in den USA gut sein. Hier kann es zu längeren Märschen in klirrender Kälte kommen. Nicht selten wird auch draußen im Zelt übernachtet. Im Grundsatz gänzlich anders, als die Jagd in Europa. Dennoch macht gerade dieses Phänomen die Jagd in den USA aus und lockt jährlich tausende ausländische Jäger.

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