Das zentralasiatische Tadschikistan bietet dem Jagdreisenden mit seinen Hochgebirgslandschaften einiges auf. Hier ist die Jagd für Ausländer nicht nur erlaubt, sondern sogar wirtschaftlich äußerst erwünscht und gern gesehen. Unter den GUS-Staaten bildet Tadschikistan den kleinsten Staat und grenzt an China, Afghanistan, Usbekistan und Kirgisistan. Aufgrund der Höhenlagen von bis zu 7.000 Metern kann sich der Auslandsjäger auf eine schweißtreibende Gebirgsjagd einstellen, die es in sich hat. Tadschikistan ist als Jagdreiseziel daher nur erfahrenen Jäger zu empfehlen, kann indes jedoch einiges bieten. Nicht nur der Marco-Polo-Argali ist hier beheimatet – auch die Steinbock- und Markhorjagden können überaus spannend werden. So oder so wird der Jäger in einer gottverlassenen Wildnis jagen, die sich so selten erleben lässt. Grundsätzlich befindet sich der tadschikische Jagdtourismus noch im Aufbau. Hier wird tagtäglich wichtige Pionierarbeit von erfahrenen Jagdreiseveranstaltern geleistet. Sowohl die Erschließung von Hochgebirgsrevieren, als auch die Regelung der Unterkünfte und Ausgabe der Lizenzen können durchaus viel Arbeit verursachen.
Tadschikistans Wildarten
Aushängeschild für das Jagen in Tadschikistan ist zweifellos der Sibirische Steinbock. Hier warten sensationelle Trophäen auf den Auslandsjäger. Nicht dahinter verstecken muss sich die Jagd auf den legendären Marco-Polo-Argali, dessen Lizenzen weltweit äußerst begehrt und schwer zu bekommen sind. Doch auch das Sibirische Rehwild kann in den tieferen Ebenen Tadschikistan bestens bejagt werden – ebenfalls eine attraktive Trophäe, die an der heimischen Trophäenwand einiges her macht. Auch das Schwarzwild wird hier bejagt und reifere Keiler bzw. Hauptschweine sind, wie überall in Osteuropa und Zentralasien, nahezu an der Tagesordnung. Nicht zu vergessen ist die Jagd auf den Markhor, in Deutschland auch als Schraubenziege bekannt. Diese bewohnt ebenfalls die luftigen Höhen der Hochgebirge. Wie üblich, werden in Tadschikistan auch kleinere Wildarten, wie der Dachs, der Fuchs, das Auerwild und der Schakal bejagt. Teilweise werden auch Luchs, Bär und Wolf zum jagdbaren Wild gezählt.
Steinbockjagd in Tadschikistan
Die Steinbockjagd in Tadschikistan gehört wohl zu den körperlichen anstrengendsten Jagden des Planeten. Hier muss sich der Auslandsjäger über mehrere Tage hinweg in der kargen tadschikischen Hochgebirgswildnis eine Route durch die endlosen Steilwände suchen. Begleitet wird der Jagdreisende in der Regel von einem Jagdguide und einem Helfer bzw. Koch. Zunächst wird an einem geeigneten Platz ein provisorisches Lager aufgeschlagen, welches über die Tage immer wieder Anlaufpunkt werden wird. In der Regel wird hier auf über 3.000 Metern gejagt, was bei ungeübten Teilnehmern die Höhenkrankheit auslösen kann. Die Strapazen lohnen jedoch zweifellos, denn mit einer Hornlänge von bis zu 120 Zentimetern ist der Sibirische Steinbock durchaus hochkapital. Die Bestände sind in Tadschikistan noch größtenteils unbejagt und es bieten sich daher sensationelle Chancen auf einen wahrlich kapitalen Trophäenträger. Der Auslandsjäger muss sich allerdings, wie im Gebirge üblich, auf einen weiten Schuss einstellen. Das Gebirge bietet nur äußerst wenig Deckung und erzwingt damit quasi weite Schüsse.
Jagen in Tadschikistan – der Marco-Polo-Argali
Der Marco-Polo-Argali hat ebenfalls aufgrund seiner beeindruckenden Trophäe Weltberühmtheit erlangt. Der Marco-Polo-Argali ist auch als Marco-Polo-Schaf bzw. Pamir Argali bekannt. Die legendären Argalis sind nahezu die größten Vertreter der Schafe und leben auf einer Höhe ab 4.000 Metern. Ab diesen Höhen kann man wahrlich von einer Jagd „auf dem Dach der Welt“ sprechen. Das geschwungene Horn des Marco-Polo-Argalis erinnert an den Kopfschmuck eines Muffelwidders und erreicht Längen von bis zu 150 Zentimetern. In jedem Falle sind die jährlichen Abschusslizenzen für den Argali sehr umkämpft und es lohnt sich, weit im Voraus zu planen. Auf der Jagd selbst darf nur die beste Ausrüstung zum Einsatz kommen. Alles in allem ist die Jagd auf den Marco-Polo-Argali eine anstrengende und kostspielige Angelegenheit. Im Umkehrschluss gibt es weltweit jedoch nur wenige dieser Trophäen zu bestaunen und haben daher absoluten Sammler- und Seltenheitswert. In Tadschikistan werden die Marco-Polo-Argali-Bestände auf rund 10.000 bis 15.000 Tiere geschätzt.
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