Das Schwarzwild ist nahezu auf der gesamten Welt verbreitet und fasziniert Jäger seit jeher. Die Schwarzwildjagd zeichnet sich besonders durch spannende Drückjagden oder fesselnde Mondansitze aus. Obwohl das Schwarzwild nahezu überall vertreten ist, gibt es doch zweifellos einige hervorragende Reiseziele für den passionierten Saujäger. Doch nicht immer muss die Reise den Auslandsjäger in die weite Welt führen – in Deutschland zum Beispiel warten bestens organisierte Drückjagden. Doch auch in Polen, Ungarn, Tschechien oder anderen europäischen Ländern kann es bei der Jagd auf Schwarzwild hoch her gehen. Durch seine Anpassungsfähigkeit ist das Schwarzwild eine äußerst erfolgreiche Art und kommt flächendeckend in einer hohen Population vor. Die Chancen bei einer gut geplanten Jagdreise zu Schuss zu kommen, sind dementsprechend hoch. Oft kommen Jagdreisende mit sensationellen Geschichten und Trophäen aus dem Jagdurlaub wieder. Ob alleine oder in der Gruppe – die Schwarzwildjagd ist immer eine spannende Angelegenheit.
Verbreitungsgebiet des Schwarzwildes
Das Schwarzwild ist flächendeckend in ganz Europa verbreitet. Doch auch auf anderen Kontinenten ist die Art reichlich vertreten, teilweise jedoch artengekreuzt. Diverse Auswilderungen haben weltweit zu teils unübersichtlichen Beständen geführt. Gesichert ist jedoch das Vorkommen in Nordafrika, im Nahen Osten, in Asien und Australien. In Amerika hingegen sind artenreine Bestände äußerst selten und nur schwer auffindbar beziehungsweise nachweisbar. Das Schwarzwild ist gerade als intelligenter Allesfresser befähigt, nahezu überall auf der Erde zu überleben. Auch widrigsten Wetterumständen passt sich das Schwarzwild flexibel an.
Lebensraum des Schwarzwildes
Die Lebensräume der Sauen gestalten sich vielseitig und regelrecht undefinierbar. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit und die leichte Nahrungsaufnahme überlebt das Schwarzwild in nahezu jeder Umgebung, oftmals auch in direkter Nähe zu menschlichen Siedlungen. In Mitteleuropa und den ausgewiesenen Reisezielen hält sich das Schwarzwild jedoch meist in ausgedehnten Waldflächen auf. Doch auch landwirtschaftliche Fruchtkulturen werden gerne angenommen und teilweise regelrecht geplündert. Menschenleere Dickungen und weitläufige Sumpf- und Moorgebiete bieten ebenfalls hochwertige Einstände. Oft ist es aufwändige Treiberarbeit, die Sauen aus ihren dichten Einständen hochzumachen. Doch auch im Hochgebirge finden sich zur Überraschung des ein oder anderen Jägers, beachtliche Schwarzwildbestände. In der Regel reichen diese in eine Höhe bis zur Baumgrenze. Lediglich auf Inseln oder in absoluten Hochgebirgslagen ist das Schwarzwild nicht heimisch. Namentlich sei hier Großbritannien erwähnt, welches zum größten Teil schwarzwildfreies Gebiet ist.
Jagd auf Schwarzwild – die Lebensweise
Aufgrund der biologischen Fähigkeit, ein Allesfresser zu sein, sind die Sauen sehr anpassungsfähig. Nicht zuletzt durch den weltweit intensiven Maisanbau stiegen die Schwarzwildbestände vielerorts ins Unermessliche. Doch auch das soziale Zusammenleben macht diese Wildart biologisch betrachtet äußerst erfolgreich. Gesunde Rottenstrukturen sind besonders wichtig für einen ausgewogenen Schwarzwildbestand und spiegeln das gesellige Leben des Schwarzwildes wieder. Die Rotten setzen sich aus Frischlingen, Bachen und Überläufern einer Familie zusammen und Stücke anderer Familien werden oft nicht geduldet. Nicht selten bilden Überläufer eigene Überläuferrotten. Keiler sind in der Regel Einzelgänger und führen ein Einsiedlerleben. Aufgrund der großen menschlichen Aktivität ist Schwarzwild in Mitteleuropa oft nur nachtaktiv. Teilweise gibt es jedoch in geschützten Bereichen auch tagaktives Schwarzwild. Dies ist meist auch für den schwarzwilderfahrenen Jagdreisenden ein Highlight sondergleichen. Bei einer intakten Rottenstruktur beginnt die Rausche des Schwarzwildes meist gegen Ende November. Jetzt beginnen eindrucksvolle Keilerkämpfe, welche die Rangfolge in der neu gebildeten Rotte definieren.
Ansprechen des Schwarzwildes
Der Wildkörper des Schwarzwildes ist äußerst gedrungen und kompakt. Hohe Wildbretgewichte sorgen für ein massiges, oft klumpenförmiges Erscheinen. Der gesamte Körper der Sau ist, je nach Sommer- oder Winterschwarte, behaart. Besonders im Winter kann der Jäger die langen Federn auf dem Rücken der Sau erkennen. Die Färbung der Sauen ist oft unterschiedlich, üblich ist schwarz bis grau. Doch auch gescheckte Sauen sind in einigen Gebieten üblich und bilden als Schwarte interessante Trophäen für den Auslandsjäger. Weltweit gibt es teilweise undefinierte Kreuzungen mit Hausschweinen, welche zu markanten Unterschieden in der Schwartenfärbung führen. Sowohl der Keiler, als auch die Bache verfügen über markante Eckzähne. Doch besonders das Gewaff des Keilers dominiert mit sensationellen Gewehren und Harderern. Bachen setzten oft einen spitzen Wurf an, welcher sie von den Keilern unterscheidet. Weitere Trennungsmerkmale sind der Pinsel, die Quaste und der Saubart. Die Gewichte des Schwarzwildes variieren weltweit um einiges. Gerade in den europäischen Karpaten finden sich die mithin schwersten Vertreter des Schwarzwildes. Auf Korsika hingegen werden die Sauen selten kapital.
Arten der Schwarzwildjagd
Üblicherweise wird das Schwarzwild über die Gesellschafts- oder auf der Einzeljagd bejagt. Durch die hohe Intelligenz, das perfekte Winden und das gute Vernehmen ist es nicht einfach, das Schwarzwild passend vor die Büchse zu bekommen. Vorteil des Jägers ist oft das schlechte Äugen der Sauen. Im Rahmen der Einzeljagd wird oft auf Sauen bei Mondschein gepirscht. Gerade wenn das Schwarzwild im Gebräch steht und beschäftigt ist, ist die Erfolgschance besonders hoch. Im Ausland darf auf den nächtlichen Schwarzwildjagden oft mit Nachtsicht- und Vorsatzgeräten gejagt werden, welches das Ansprechen des Wildes um einiges einfacher macht. Doch gerade die Gesellschaftsjagd am Tage – meist in Form einer gut organisierten Drückjagd – macht bei den meisten Jägern die Passion Schwarzwildjagd aus. Hier kommt es zu spannenden Szenen auf den Drückjagdständen, welche als Erlebnis oft ewig in Erinnerung bleiben.
Drückjagd auf Schwarzwild
Drückjagden lassen das Herz des Auslandsjägers meist höherschlagen. Gerade im Ausland gibt es ausgezeichnete Drückjagden, welche hohe Streckenzahlen erwarten lassen. Oft ist es von einem Stand aus möglich, mehrere Stücke zu strecken. Selten gibt es etwas schöneres im Jägerleben, als das Rufen der Treiber und engagierte Hundegeläut. Doch nicht nur die eigentliche Jagd auf Schwarzwild ist spannend – auch das jagdliche Brauchtum sucht seinesgleichen. Das Schlüsseltreiben führt oftmals zu neuen Freundschaften, ob im Ausland oder Daheim. Hier wird jedes Waidmannsheil ausgiebig wertgeschätzt und gefeiert. Viele Jagdreisende sammeln sich bereits zuvor im Rahmen der Buchung zu Kleingruppen zusammen und genießen so den ein oder anderen fixen Jagdtermin im Jahr in bekannter Gesellschaft. Zu beachten ist jedoch für den unerfahrenen Drückjagdjäger, dass beschossene Sauen als äußerst schusshart gelten. Die Jagd auf Schwarzwild im Rahmen einer Drückjagd muss also regelmäßig auf dem Schießstand geübt werden.
Schuss auf flüchtiges Schwarzwild
Flüchtiges Schwarzwild – von dieser Jagdsituation träumt heutzutage nahezu jeder Jäger. Hier kommen passionierte Drückjagdschützen voll auf ihre Kosten. Für die Schwarzwildverrückten gibt es nichts größeres, als guten Anlauf auf der Drückjagd. Der Schuss auf die getriebene Sau gehört heute zum jagdlichen non-plus-ultra. Nur erfahrene und gut geübte Schützen weisen hier hohe Erfolgsquoten auf. Ein regelmäßiges Training auf dem Schießstand ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Drückjagd – ob im Ausland oder daheim. Nach dem Schuss gibt es jedoch auch einiges zu beachten. Maßgeblich hinzuweisen ist darauf, dass krankes Schwarzwild äußerst wehrhaft werden kann. Verletzte Hunde, Treiber oder Hundeführer sind nicht selten und gerade die aggressiven Keiler sind nicht zu unterschätzen. Gerade auf Drückjagden im Ausland ist der Anlauf auf den verschiedenen Ständen üblicherweise sehr hoch. Hier sollte der Auslandsjäger bereits einige Erfahrung mit dem Schuss auf flüchtiges Schwarzwild gemacht haben. Wenn dem so sei, ist die Chance auf reichliches Waidmannsheil hier sehr groß. Eine Jagdreise im Rahmen einer Drückjagd lohnt sich also für den engagierten Saujäger.
Kapitale Keiler auf der Saujagd
Den Traum, einmal einen hochkapitalen Keiler zu strecken, träumt wohl nicht nur jeder schwarzwildpassionierte Jäger. Die wehrhaften Uriane bilden eine eigene Faszination sondergleichen. Nicht nur das oftmals erstaunliche Gewaff bildet eine beeindruckende Trophäe – auch eine kapitale Keilerschwarte kann das Jagdzimmer zieren. Vor allem im Ausland finden sich hervorragende Keilerbestände, teilweise werden diese dort auf Jagdreisen ausschließlich bejagt. Gerade in den osteuropäischen Nachbarländern werden jährlich brachiale Hauptschweine bei der Jagd auf Schwarzwild gestreckt. Hier sind Wildbretgewichte von 180 Kilogramm und mehr durchaus realistisch. Wohl dem, der hier das richtige Kaliber führt. Egal ob auf der Drückjagd oder beim Mondansitz, für die Erlegung eines Lebenskeilers sollte der Jagdgast einige Tage auf der Auslandsjagd einplanen. Die Erfolgsquoten sind auch hier nicht gerade gering, gibt es in den beliebtesten Jagdländern doch größere Keilerbestände. Einmal in der Türkei, Rumänien oder in Bulgarien auf einen reifen Keiler zu jagen ist ein jagdlich ganz besonderes Erlebnis, welches sicher ewig in Erinnerung bleiben wird.
Saujagd – die Jagdreise
Durch die weite Verbreitung des Schwarzwildes gestalten sich auf die Reisemöglichkeiten extrem vielfältig. Das heimische und wohl bekannte Schwarzwild lässt sich in Europa hervorragend bejagen. Das Zentrum bilden hier wohl die osteuropäischen Länder, die immer wieder mit eindrucksvollen Streckenzahlen glänzen. Auch die kapitalen Keilertrophäen verblüffen hier regelmäßig selbst geübte Saujäger. In den USA oder in Australien beispielsweise lässt dich das Schwarzwild auch bejagen. Hier haben die Jagden allerdings mehr den Charakter einer Wildschadensabwehr und werden so selten konkretes Ziel einer Jagdreise sein. In diesen Ländern werden die Saubestände regelrecht als Plage erachtet, denn die Schäden in der Landwirtschaft sind enorm. Die beliebtesten Länder zur Jagd auf Schwarzwild sind in Europa:
Kaliber zur Jagd auf Schwarzwild
Gerade bei der Jagd auf Schwarzwild stellt sich sowohl für den heimischen, als auch für den Auslandsjäger insbesondere die Kaliberfrage. Diese pauschal zu beantworten ist selbstverständlich nahezu unmöglich, denn das Körpergewicht der Sauen ist doch stark unterschiedlich. Gerade grobe Sauen sind äußerst schusshart und gehen oft noch weite Distanzen. Doch vor allem auf der Gesellschaftsjagd wünscht sich der Jäger ein Stück, welches sofort im Schuss zusammenbricht. Nicht zuletzt sind unnötig produzierte Nachsuchen nicht gerade waidmännisch. Empfehlenswert sind grundsätzlich Kaliber ab .30. Bereits die .308 Win überzeugt mit guten Leistungen. Ab dieser Größe sind jedoch – gerade im Ausland – nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Letztendlich muss jeder Jäger hier das richtige Verhältnis zwischen gutem Schuss und passendem Kaliber selber ermitteln. Nur so kann der Erfolg auf der Schwarzwildjagd im Ausland garantiert werden.
© Seiten- und Titelbild: Pauline von Hardenberg