In Europa ist die Jagd auf den Rehbock eine interkulturelle jagdliche Tradition, die seit jeher besteht. Das Rehwild gilt grenzübergreifend als äußerst interessante Wildart und bietet teilweise kapitale Trophäen. Für den passionierten Bockjäger ist für einen abnormen oder besonders braven Bock keine Reise zu weit. In den meisten Fällen beginnt die Bockjagd in Europa im Frühjahr im April bis Mai. Ob vom Ansitz aus oder auf der Pirsch – eine Bockjagd bleibt dem Jagdreisenden ewig in Erinnerung. Gerade außerhalb Deutschlands wird sehr gerne auf das Rehwild gepirscht. Diese Jagdart ist zumeist herausfordernd und muss zunächst beherrscht werden. Hier werden dem Auslandsjäger teilweise weite und schwierige Schüsse abverlangt, denn das Rehwild windet sehr gut und nimmt Bewegungen bestens wahr. Bei der Jagdreise auf einen Rehbock ist meistens ebenfalls die Expertise eines erfahrenen Jagdführers erforderlich, denn selbst gestandene Waidmänner versagen regelmäßig bei der Altersschätzung des Rehwilds.
Verbreitung des Rehwilds
Das Rehwild ist sehr weit verbreitet und in Europa unangefochtene Nummer eins, was die Häufigkeit und Dichte angeht. Weltweit ist das Rehwild von den Britischen Inseln bis Skandinavien, von den Mittelmeerländern bis in den Nordirak verbreitet. Auch in Westrussland gibt es interessante Vorkommen des Sibirischen Rehbocks, welcher wesentlich stärker und kapitaler Auftritt als der herkömmliche Rehbock. Doch nahezu in jedem europäischen Land gibt es kapitale Bocktrophäen, die von vielen Jagdreisevermittlern gehegt werden. Besonders legendär sind hier die Bestände in Ungarn, Polen, England und Schweden. Das Rehwild stellt insgesamt sehr geringe Anforderungen an den Lebensraum und bildet daher eine äußerst erfolgreiche Art, was die Verbreitung betrifft.
Jagd auf den Rehbock – der Lebensraum
Das Rehwild ist als Wildart grundsätzlich standorttreu. Hieraus können die Jagdreisevermittler profitieren, denn meist sind Böcke bereits ausgiebig bestätigt, bevor der Auslandsjäger zu Schuss kommt. Dies vermeidet Unklarheiten und lässt die Erfolgsquote bei der Jagd auf den Rehbock nach oben schnellen. Landschaftstechnisch bevorzugt das Rehwild Wald- und Feldrandgebiete. Insgesamt ist das Rehwild an die menschliche Zivilisation bestens angepasst und stellt sich entsprechend darauf ein. Vom Rehwild besonders geschätzt werden unterholzreiche Altholzbestände, welche genug Unterwuchs für kurze Fluchten bereitstellen. Doch auch in kleineren Feldgehölzen, Buschgruppen, Hecken oder auf dem offenen Feld sucht das Rehwild Rückzugsorte auf. Beliebt zur Äsung sind Getreideacker oder wilde Wiesen. Die als besonders bezeichneten Feldrehe bleiben das ganze Jahr über im Feld und passen sich den Jahreszeiten entsprechend an. Dies hängt auch eng mit der Populationsdichte des Menschen in der Umgebung zusammen.
Verhalten des Rehwilds
Den größten Teil des Jahres verbringt das Rehwild, sowohl männlich, als auch weiblich, als Einzelgänger. Die Ricken stehen jedoch die meiste Zeit über mit ihrem Nachwuchs zusammen. Im Winter werden vom Rehwild Sprünge gebildet, welche meist aus kleineren, familiären Gruppen bestehen. Diese Sprünge stehen oftmals den Winter über auf offener Feldflur und sind dementsprechend schwer zu bejagen. Der Rehbock ist grundsätzlich in seinem Verhalten stark territorial. Dieses Territorium wird vor allem während der Blattzeit vehement gegen andere Böcke verteidigt. Je nach Jahreszeit und sozialem Rang sind die Territorien meist zwischen 10 und 30 Hektar groß. Durch das Fegen und Plätzen markiert der dominante Rehbock sein Revier. Das Rehwild ist mehrfach am Tag aktiv, die besten Chancen bei der Jagd auf den Rehbock bestehen jedoch in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Nahrungstechnisch ist das Rehwild als Konzentratselektierer bekannt, es werden also reichhaltige Knospen und ähnliches bevorzugt.
Jagd auf den Rehbock – das Gehörn
Biologisch zunächst fälschlicherweise wird die Trophäe des Rehwilds in der Jägersprache auch als Gehörn bezeichnet. Das Bockkitz schiebt im ersten Herbst des Lebens kleinere Spieße oder Knöpfe, die im Spätwinter bis Frühjahr abgeworfen werden. In der Jährlingsklasse gibt es starke Variationen zwischen den Geweihformen, schwächere behalten die Knöpfe, während starke sich bereits zum Gabler bzw. Sechser ausprägen. Typisch für das Bockgehörn ist die sechsstangige Ausbildung. Dennoch gibt es unter den verschiedenen Rehböcken endlose Geweihformen, die selten zweimal in der gleichen Form vorkommen. Abnorme und höchstinteressante Rehbockgehörne sind unter passionierten Bockjägern sehr geschätzt und spiegeln den Hormonhaushalt und die Genetik der verschiedenen Stücke wider. Der Höhepunkt der Geweihentwicklung findet zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr statt. Hier können brave Böcke mit sensationellen Trophäen auftrumpfen, welche sich in vielen Ländern Europas finden lassen. Ausnahmegewichte von 600 Gramm und mehr sind durchaus möglich, wenn auch schwer zu finden. In diesen Grammklassen sind die Preise der Bockjagd dementsprechend exklusiv. Nicht zuletzt auch gerechtfertigt, denn solche Trophäen sind äußerst selten und – zumindest in Europa – höchst begehrt.
Altersansprache beim Rehbock
Die Altersansprache beim Rehbock gestaltet sich auch für erfahrene Jäger durchaus schwierig und kompliziert. Ab dem dritten Lebensjahr ist es nicht gerade einfach, den Bock klar alterstechnisch einzuteilen. Jüngere Böcke lassen sich meist anhand des schmalen Hauptes ansprechen, welches ab dem dritten Lebensjahr vollends gewachsen ist. Auch die Färbung der Gesichtsmaske kann Schlüsse auf das Alter zulassen, ist jedoch oft trügerisch. Insgesamt zeugen der Rahmen und das Gesamtverhalten vom wahren Alter des Stücks. Gerade auf den Jagdreise möchte der Bockjäger meist auf schussreife und kapitale Böcke jagen. Hier ist eine korrekte Altersansprache essentiell, welche meist vom erfahrenen Revierjäger bzw. Pirschführer vorgenommen wird. Oftmals sind die Böcke bereits vor Ankunft der Reisenden bestätigt. Dies macht den Jagdaufenthalt im Ausland umso entspannter und lohnender.
Altersmerkmale beim Rehwild
In freier Wildbahn gibt es durchaus einzelne Stücke Rehwild, die sensationelle 20 Jahre alt wurden. Doch gerade das einordnen in verschiedene Altersklassen ist beim Rehwild äußerst schwierig. Nachfolgend die wichtigsten Punkte, anhand derer eine richtige Ansprache gelingen kann:
Rehwild auf der Jagdreise – kapitale Rehböcke
In Europa gibt es zur Jagd auf den Rehbock vielfältige Möglichkeiten. Ob im legendären Ungarn oder Polen, im südlichen Schweden oder der Geheimtipp England – kapitale Rehböcke stehen an vielen Orten. Es gibt jedoch nahezu keinen Ort in Europa, in dem das Rehwild nicht beheimatet ist. Je nach Umgebung unterscheiden sich nun die Stärken der Stücke und der Trophäen. Reichhaltiger Boden und viel Ruhe geben vielerorts die Grundlage für großartige Gehörne, die von vielen Jagdreisenden hochgeschätzt werden. Ausnahmegewichte von 600 Gramm und mehr sind durchaus möglich, wenn auch schwer zu finden. In diesen Grammklassen sind die Preise der Bockjagd dementsprechend exklusiv. Nicht zuletzt auch gerechtfertigt, denn solche Trophäen sind äußerst selten und – zumindest in Europa – höchst begehrt. Die führenden Jagdreisevermittler haben sich größtenteils auf die Bockjagd spezialisiert und können nahezu jeden Wunsch des Auslandsjägers vermitteln.
© Titel- und Seitenbild: Rafal Lapinski