Eine Jagdreise muss den Auslandsjäger nicht immer in die endlose Ferne ziehen. Auch in Deutschland gibt es hervorragende Jagdmöglichkeiten, welche bestens erreichbar und auch preislich interessant sein können. Das Jagen in Deutschland hat eine jahrhundertealte Tradition, welche hier tagtäglich gelebt wird. Ob auf mitreißenden Drückjagden oder fesselnden Einzelansitzen – in Deutschland kommt der Jagdreisende meist voll auf seine Kosten. Zweifelsfrei ein großer Vorteil der Jagd in Deutschland ist die hervorragende Organisation der Jagden und die Unterkünfte. Hier gibt es zahlreiche Auswahlmöglichkeiten und Varianten, sodass dem Jagdreisenden meist keine Wünsche übrigbleiben. Auch kapitale Trophäen – egal welcher Wildart – finden sich in Deutschland. Hier kommt es stark auf die jeweilige Region und die entsprechenden Hegebedingungen an. Nicht zu vergessen ist der deutsche Sprachgebrauch – ein weiterer Vorzugsgrund für Deutschland als Jagdreiseziel.
Deutschlands Wildarten
Deutschland bildet wildtechnisch wohl den Durchschnitt Europas und weist eine große Artenvielfalt auf. Beliebt sind die Jagden auf Rot- und Damhirsche. Doch auch das Muffelwild ist in einzelnen Revieren noch zahlreich vertreten. Das deutsche Rehwild ist flächendeckend beheimatet und kann überall problemlos bejagt werden. Deutsche Drückjagden auf Sauen sind besonders im Ausland legendär und oft von Jagdreisenden besucht. Hier gibt es wahrliche Top-Reviere in denen exklusiv gejagt werden kann. Auch vereinzelte Sikawildvorkommen begeistern europäische Auslandsjäger. Nicht zu vergessen sind jedoch auch die hervorragenden Niederwildjagden, die in Deutschland ebenfalls eine lange jagdliche Tradition genießen. Im Süden lässt es sich dann waidgerecht auf Murmel oder Gams jagen. Deutschlands Wildarten sind vielfältig und abwechslungsreich. Dies lädt natürlich zu attraktiven Kombinationsjagden ein.
Jagen in Deutschland – Reviere und Landschaft
Grundsätzlich lässt sich die deutsche Landschaft in drei Teile grob umreißen. In Norddeutschland findet sich das Tiefland, welches in Nord- und Ostsee mündet. In Schleswig-Holstein gibt es teilweise prominente Damwildbestände, die immer wieder starke Hirsche hervorbringen. Doch auch im Osten Norddeutschlands, in der Mecklenburger Seenplatte gibt es hervorragende Jagdmöglichkeiten für zahlreiche Wildarten. Hier werden auch regelmäßig grobe Sauen gestreckt, ein Paradies für jeden Schwarzwildbegeisterten. Weiterhin erschließt sich in Mitteldeutschland ein Mittelgebrige, welches vor allem mit kapitalen Rotwildtrophäen auftrumpft. Weiter südlich folgen nun die Hochgebirgsausläufer der Alpen, ein jagdlicher Traum für den passionierten Bergjäger. Obwohl Deutschland flächendeckend besiedelt ist, gibt es immer wieder ruhigere Ecken, in denen das Wild angenehme Einstände findet.
Rothirschjagd in Deutschland
In Deutschland gibt es inselartige Rotwildvorkommen, welche doch durchaus große Bestände umfassen. Die Rotwildhege ist ein wichtiges Thema in der deutschen Jagdkultur und der Rothirsch wird noch immer als der „König der Wälder“ verehrt. Hier eine Brunft mitzuerleben gleicht einem unermesslichen Privileg. Umso spannender ist es, einen dieser kapitalen Trophäenträger zu strecken. Regional treten hier kapitale Geweihe auf, die in den europäischen Vergleichen durchaus mithalten können. Zu beachten sind die niedrigen Anreisekosten in Deutschland, kostentechnisch kann dies durchaus einen großen Unterschied machen. Die reinen Trophäenpreise sind allerdings öfters höher als im Ausland. Oft wird das Rotwild auch auf Gesellschaftsjagden freigegeben. Dies bietet die Kombination verschiedener Wildarten auf einer Jagdreise – eine spannende Angelegenheit für jeden Auslandsjäger. Nach einem Hirschabschuss wird oftmals die deutsche Jagdtradition ausgelebt – in Form eines gesellschaftlichen Umtrunks und größerer Feierlichkeiten. Für den Rotwildpassionierten ist die Hirschjagd in Deutschland also ein absolutes Muss.
Drückjagd in Deutschland
Die Drückjagden in Deutschland beginnen im Oktober und gehen meist bis in den Januar hinein. Die Drückjagdsaison ist in Deutschland eine besonders spannende Zeit, die von vielen Jäger lange herbeigesehnt wird. Hier geht es vor allem auf schnelle Sauen, doch auch auf Rot-, Dam-, Muffel- und Rehwild wird hier gejagt. Die deutschen Drückjagden sind meist exzellent organisiert und laufen problemlos ab. Meist werden auch reife Trophäenträger auf Drückjagden freigeben, dies richtet sich jedoch streng nach Abschussplan und jeweiligem Revier. In den meisten Forsten warten ausgewählte Stände auf den Jagdreisenden, mit hohem Anlauf. Jahrelange Erfahrung der Jagdherren führt zu gewaltigen Strecken und besten Schussmöglichkeiten. Auch die deutsche Jagdtradition ist im Ausland begehrt und kommt gerade in Deutschland nicht zu kurz. Nach einer Drückjagd wird die Strecke verblasen und es kommt zum gesellschaftlichen Teil des Jagderlebnisses. Hier bietet das Schlüsseltreiben deftige Speisen und interessante Geschichten.
© Titel- und Seitenbild: Karl-Heinz Volkmar