Die Nyala-Antilope ist in Südafrika als eine edle und seltene Wildart bekannt. Umso glücklicher war Jens Ulrik Høgh als er auf eine Jagdreise zur Nyalajagd nach Südafrika eingeladen wurde. Solche Gelegenheiten ergeben sich oft nicht zweimal im Leben.
Traumhaftes Jagdrevier
Bereits mehrfach zuvor besuchte ich die Jagdlodge enger südafrikanischer Freunde im Zululand. Hier auf eine Jagd eingeladen zu werden, ist immer eine spannende Sache. So erlebte ich hier bereits eine unglaublich fesselnde Jagd auf einen Rotducker. Diese Reise galt allerdings einer anderen Wildart: der Nyala-Antilope. Nie zuvor hatte ich diese Wildart in Afrika bejagt – nur wurde es Zeit. Abends auf der Lodge angekommen, wurde ich wie immer herzlich begrüßt und legte mich im Anschluss auch zügig hin, um optimal auf den morgigen Jagdtag vorbereitet zu sein.
Nyalajagd in Südafrika – heiße Tage
Am nächsten Morgen war die Luftfeuchtigkeit bereits in unerträgliche Sphären gestiegen und die Temperatur lag dicht nebenbei. Wir erwarteten einen heißen Tag – und den hatten wir auch! Die geschätzten mehr als 1.500 Nyalas um die Lodge herum spielten verstecken mit uns. Während einer langen und kräftezehrenden Morgenpirsch konnten wir nur ein weibliches Stück ansprechen, in einer Gegend, die sonst mit Nyalas gestopft voll erscheint. Schwer enttäuscht trotteten wir zurück zur Lodge um eine ausgiebige Mittagspause einzulegen.
Literweise Wasser
Nachmittags erblickten wir dann endlich einige Nyala-Grüppchen, welche wir nun versuchten anzupirschen. Als wir näher herankamen gab mir der Pirschführer allerdings die traurige Bestätigung, dass es sich bei keinem der Stücke um einen starken Bullen handelte. Genau diesen suchten wir jedoch. Im weiteren Verlaufe des Tages überstieg das Thermometer schließlich die 40 Grad Celsius-Marke im Schatten. Dementsprechend tranken wir unserer Wasservorräte literweise um körperlich und geistig einigermaßen in der Spur zu bleiben. Ohne weitere erwähnenswerte Zwischenereignisse neigte sich auch dieser Jagdtag dem Ende entgegen. Leider ohne Beute…
Nyalajagd in Südafrika - erfolglos
Der nächste Jagdtag begann sogar noch heißer als der zu vorige. Keine guten Anzeichen für eine erfolgreiche Pirsch auf einen stattlichen Nyalabullen. Durch die extreme Hitze kam das Wild einfach nicht in Bewegung und machte es uns so extrem schwer, die Stücke auszumachen. So blieb auch dieser Morgen erfolglos und langsam aber sicher machte sich bei mir ein ungutes Gefühl breit. Am frühen Nachmittag wagten wir schließlich noch einen finalen Versuch für diesen Jagdtag.
Endlich mehr Bewegung
Am Nachmittag herrschte zur allgemeinen Zuversicht schon wieder mehr Bewegung beim Wild. Nun konnten wir bereits in einiger Entfernung ein paar vielversprechende Bullen ausmachen, die wir auch umgehend anpirschten. Leider war das Glück wieder nicht auf unserer Seite, denn die Nyalas zogen zielstrebig von uns weg, ohne uns vorher eräugt zu haben. Langsam verließ uns das Tageslicht und wir traten deprimiert den Rückweg zur Lodge an. Genau in diesem Moment erblickte mein Pirschführer allerdings zwei Nyalabullen in offener Landschaft, direkt neben dem Pirschpfad. Schnell war klar, dass es sich um einen sehr alten und einen sehr jungen Nyala handelte. Freddy signalisierte mir sofort, mich schussfertig zu machen. Nun ging es darum, sich so schnell wie möglich in eine angenehme Schussposition vorzuarbeiten. Also lud ich meine Waffe und stellte meinen Leuchtpunkt entsprechend der Dämmerung ein. Besser vorbereitet konnte ich jetzt nicht mehr sein.
Längere Pausen
Wir mussten uns in etwa noch hundert Meter vorpirschen, ehe wir in einer realistischen Schussposition verharren konnten. Vor allem der ältere Bulle äugte immer wieder skeptisch in unsere Richtung herüber, nahm uns zu unserem Glück allerdings nicht wahr. Zu unserem weiteren Vorteil passte die Windrichtung perfekt. Leichtes Gestrüpp und trockene Äste unter den Füßen zwangen uns immer wieder zu längeren Pirschpausen und kosteten uns insofern einiges an Zeit. Glücklicherweise passte dennoch alles in der Situation – wir waren bis auf 100 Meter an die beiden Stücke herangekommen und das Wild hatte uns nicht bemerkt. Langsam stieg die Aufregung bei mir und ich wurde immer nervöser. Mich trennten nur noch wenige Minuten von meinem ersten Schuss auf einen Nyalabullen auf der Nyalajagd in Südafrika.
Afrikanisches Waidmannsheil
In dieser Position verharrend, stand der ausgewählte ältere Bulle noch spitz zu uns. Es vergingen einige Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, ehe der Bulle sich langsam drehte. Mir war bewusst, dass ich genau diese Situation nutzen musste und Freddy ermutigte mich zum Schuss. Langsam festigte ich das tändelnde Fadenkreuz und ließ genau auf dem Blatt fliegen. Kein perfekter Schuss, dennoch war ich zunächst zufrieden. Es hätte angesichts meiner Nervosität deutlich schlechter kommen können. Der Nyala zeichnete deutlich und ging einige Meter weiter ins Gestrüpp. Wir warteten nun einige Minuten, ehe wir die Verfolgung aufnahmen. Zu meiner überschwänglichen Freude konnten wir das Stück schnell finden und waren überglücklich, dass es unmittelbar nach dem Schuss verendet ist. Besser hätte es für mich nicht laufen können. Auch Freddy umarmte mich überglücklich und wir machten uns schnell an die rote Arbeit. Eine Safari, die ich nur jedem empfehlen kann. Auf dieses edle Wild zu waidwerken ist wahrlich ein Privileg.