Jens Ulrik Høgh hatte noch nie zuvor ein Bergzebra in Namibia bejagt und war dementsprechend beeindruckt von der gewaltigen namibischen Landschaft. Auf dieser Jagdreise muss das Wild noch wahrlich erarbeitet und erpirscht werden.
Einzigartige Einladung
Steppenzebras hatte ich schon öfter zuvor in Afrika bejagt, eine Einladung auf ein Bergzebra hatte ich zuvor allerdings noch nicht erhalten. Gerade diese Zebra-Unterart versprach große Spannung, denn sie ist wesentlich heimlicher als die Artverwandten. Insofern war meine Freude natürlich groß über die hereingeflatterte Jagdreiseeinladung aus Namibia. Die Jagdgründe, zu denen ich eingeladen wurde, lagen direkt neben dem Etosha-Nationalpark in Nordnamibia. Hier sollte ich nun also mein Glück auf ein Bergzebra, auch bekannt als Hartmann-Bergzebra, versuchen.
Relative Definitionen
In Namibia angekommen, musste ich den Begriff „Berg“ für mich selbst etwas relativieren. Es handelt sich verglichen mit anderen Bergketten, wie den Alpen, um kleinere Hügelketten mit nur wenigen hundert Metern Höhe. Allerdings waren diese sehr steinig und teilweise übermäßig steil. Die Bergzebras waren also mehr als gut beschäftigt mit den ständigen Auf- und Abstiegen. Auf über 65.000 Hektar durfte hier gejagt werden – ein Traum für jeden Jagdreisenden. Insofern rechnete ich mir große Chancen für ein Waidmannsheil aus.
Bergzebrajagd in Namibia – schattige Plätze
An unserem ersten Jagdtag ging es weit mehr als 40 Kilometer in westlicher Richtung von unserem Jagdcamp aus in die namibische Wildnis. Bereits jetzt betrug die Temperatur gute 20 Grad Celsius – und die Sonne war gerade erst aufgegangen. Die Luft war knochentrocken, denn es hatte seit Monaten nicht mehr geregnet. Beeindruckend, wie in dieser lebensfeindlichen Umgebung doch so viele exotische Wildarten beheimatet sind. Das Ziel war eine kleine Hügelkette, in der mein Guide Gideon einige Bergzebras vermutete. Am Ziel angekommen, ging es nun zu Fuß weiter auf der Bergzebrajagd in Namibia. Gideon startete sofort mit einem Gang, der eher einem Laufschritt ähnelte. Daraus folgerte ich schnell, dass wir heute einiges an Strecke zurücklegen mussten. Bei der gleißenden Mittagshitze ziehen die Zebras oft in den Schatten. Auf diese schattigen Plätze konzentrierte sich daher unser Abglasen.
Anstrengende Pirsch
Der Boden war von Geröll bedeckt und so war es fast unmöglich auf der Bergzebrajagd in Namibia einigermaßen schnell voranzukommen. Wir kämpften uns Meter um Meter vorwärts und bestiegen die Hügel in einem Zick-Zack-Kurs. Gleichzeitig mussten wir allerdings aufpassen, nicht zu viele Geräusche von uns zu geben, denn wir wollten das Wild nicht vergrellen. Dies war allerdings aufgrund der vielen spitzen Steine fast unmöglich. Die Vegetation um uns herum war von Trockenheit und kleineren Dornbüschen geprägt. Gideon empfahl mir, mich nicht in den Büschen zu verheddern, sie hinterlassen tiefe Fleischwunden.
Schwindende Wasserreserven
Wir pausierten regelmäßig um die Umgebung abzuglasen und um äsendes Wild auszumachen. Auf dem gesamten Weg nach oben konnten wir allerdings keine Zebras in der näheren Umgebung ansprechen. Dennoch bot sich uns ein unglaublicher Anblick. Die Umgebung mag zwar trocken und karg sein, hat allerdings auch ihren Charme. Über Kilometer hinweg konnten wir Hügelketten hinter Hügelketten ausmachen, die allesamt unter einem tiefblauen Himmel lagen. Und so erklommen wir Hügelkette nach Hügelkette – bei diesem Training konnte ich mir auf jeden Fall jedes Fitnesstraining in nächster Zeit sparen. Die Wasserreserven, die ich trank, schwitzte ich auch umgehend wieder aus. Die Zeit verging und wir erblickten nur einige Kudus am Horizont. Gideon entschloss sich dazu die Pirsch für heute abzubrechen und wir gingen zurück zum Wagen, welcher uns zurück zum Camp fuhr.
Bergzebrajagd in Namibia – frische Fährten
Am nächsten Morgen durchliefen wir auf der Bergzebrajagd in Namibia das gleiche Prozedere wie am Vortag. Diesmal hielten wir allerdings an einem Wasserloch, welches tatsächlich noch mit Wasser gefüllt war. Gideon konnte schnell frische Zebrafährten ausmachen und so konzentrierte sich unsere heutige Pirsch auf dieses Gebiet. Langsam fuhren den Fährten noch etwas hinterher um nicht unsere gesamte Körperkraft und Ausdauer bereits jetzt zu verwenden. Die Fährten zogen in Richtung Hügelkette und so folgten wir. Als wir das nächstgelegene Tal erreichten, bot sich uns ein Anblick aus den verschiedensten Wildarten. Dennoch konnten wir nirgendwo Zebras ausmachen. Ich merkte wir Gideon langsam nervöser wurde. Sie musste hier irgendwo in der Nähe sein. Den nächsten Teil der Strecke bewältigten wir nun zu Fuß. Leider konnten wir nun auch den Zebrafährten nicht mehr folgen, denn sie gingen auf dem nun wieder steiniger werdenden Untergrund unter.
Vermeintliche Wasserböcke
Wieder querten wir eine Hügelkette und glasten das nächste Tal ab – wieder nichts außer anderem Wild. Langsam wich die Zuversicht in Depression und es war zeitlich bereits wieder gefährlich nahe der Mittagshitze. So beschlossen wir, es auch heute darauf zu belassen und zurück ins Camp zu fahren. Deprimiert trotteten wir zurück zum Auto als wir plötzlich höher auf dem Hügel über uns eine Bewegung wahrnahmen. Gideon klärte mich relativ schnell auf: es musste sich um Wasserböcke handeln. Also trotteten wir weiter, ohne unser Tempo zu verringern. Um sicher zu gehen, glaste Gideon nochmal den Hügel ab und fror sofort ein. Es handelte sich doch nicht um Wasserböcke. An der steinigen Hügelkante ästen rund 15 Bergzebras. Endlich hatten wir sie doch noch gefunden.
Schlechter Wind
Der Wind kam nun allerdings nicht zu unserem Vorteil und so mussten wir unsere nächsten Schritte wohl bedenken. Schnell stellte Gideon das Dreibein auf und forderte mich auf, die Distanz zu messen. Es waren rund 160 Meter, die uns von den Zebras trennten. Er gab mir das Signal, mich fertig zu machen. Auf diese Entfernung war der Schuss auf der Bergzebrajagd in Namibia zweifellos möglich. Nun gab mir Gideon doch noch ein kurzes Handzeichen zu warten und machte mich auf ein einzelnes Stück aufmerksam. Es stand rund 50 Meter über der Gruppe und war von Sträuchern bedeckt. Gideon sagte voraus, dass es sich bald in Richtung Freifläche bewegen würde. Tatsächlich bewegte sich das Stück nun langsam und ich versuchte es in meinem Absehen einzufangen.
Überglücklich auf der Bergzebrajagd in Namibia
Wieder gab mir Gideon ein Signal. Diesmal hatte er in einiger weiterer Entfernung den Hengst ausgemacht. Bei den anderen Stücken handelte es sich um geringere Stuten. Sofort konnte ich den Hengst im Absehen ausmachen. Die Entfernung betrug 220 Meter. Ein gewagter Schuss, allerdings hatte ich extra für diese Situationen geübt. Ich änderte die Schnellverstellung der Optik auf die gemessene Entfernung und wartete auf einen günstigen Zeitpunkt. Sobald der Hengst sich drehte und breit zu uns stand ließ ich fliegen. Gideon beobachtete den Schuss genau und bemerkte, dass der Schuss hochblatt gesessen hat. Einige Minuten ruhten wir uns noch aus, dann gingen wir zum Stück. Tatsächlich lag der Hengst am Platz und hatte sich keinen Meter mehr bewegt. Überglücklich fielen wir uns in die Arme und jubelten unter der gleißenden namibischen Mittagssonne. Eine gewaltige Jagd lag hinter uns, die enorm viel Kraft gekostet hat. Das Erlebnis überwog allerdings zweifellos jeder zu vorigen Kraftanstrengung und so bargen wir das Stück hochzufrieden und glücklich.